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Wanderungen

Rechenberg



Rechenberg

Zuletzt aktualisiert: 19.07.2022, 15:08 Uhr

Kurzform
Rechenberg - der besondere Bergrücken südlich des Hochgerns, östlich von Unterwössen. Es gibt den großen und den kleinen Rechenberg. Die wandertechnisch wichtigen Teile mit dem Kreuzfelsen und dem Dampfschiff liegen aber dazwischen. Im Bild: Diensthütte am Kleinen Rechenberg mit dem rechts davon liegenden Kreuzfelsen einschließlich Gipfelkreuz und Gipfelbuch. Um dort hinauf zu kommen, muss man noch einmal den Zaun mittels einer Holzleiter überwinden (Erstwanderung: Juli 2015; aktualisiert: April 2020)

Hintergrundinfo
Der Rechenberg ist ein schmaler Bergrücken südlich des Hochgerns bestehend aus dem westlichen "Großen Rechenberg" und dem östlichen "Kleinen Rechenberg". Entgegen dem Namen ist der kleine Rechenberg deutlich höher als der Große.
Für Wanderungen haben aber beide keine besondere Bedeutung, sondern die dazwischen liegenden "Kreuzfelsen" und "Dampfschiff". Zum Kreuzfelsen führt ein etwas versteckter, aber gut zu gehender Pfad, das Dampfschiff ist nur etwas für die Profis.
Genauso wichtig sind aber die Almen, auf die man dort oben trifft. Nördlich sind es die drei Jochbergalmen, südlich ist es die Große Rechenbergalm, alle vier als Brotzeitalmen geöffnet.
Schwierigkeit:40.0anstrengend (>40)
Tracklänge:13,5 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:4:35 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:870 mgroß (>800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Parkplatz Hochgern Unterwössen-Au619
Abzweigung entlang des Kaltenbachs664 0:10
Holzbrücke883 0:37
Überquerung Forststraße1109 0:32
Jochbergalmen1274 0:27
Abzweigung Steig zum Kreuzfelsen1275 0:12
Kreuzfelsen1437 0:40
Einmü zurück auf Steig1275 0:29
Rechenbergalm1160 0:36
Abzw. Abkürzungssteig970 0:14
Zurück auf Forststraße840 0:10
Einmü auf den Hinweg664 0:19
Parkplatz Hochgern Unterwössen-Au619 0:09

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Chiemgauer Alpen, Untergruppe Chiemgauer Berge, Hochgerngebiet. Der Rechenberg liegt östlich von Unterwössen, südlich des Hochgerns. Karten: Kompass Wanderkarte Nr. 10 (1:50000), Chiemsee-Chiemgauer Alpen; bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, Chiemgauer Alpen Mitte, bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
31.07.2015; Alleingang. Am Parkplatz standen bereits etliche Fahrzeuge, von denen aus offenbar schon viele Wanderer unterwegs waren. Einige konnte man am Aufstieg treffen, an der Hütte waren es etwas mehr, darunter auch einige Mountainbiker, die aus anderen Richtungen kamen. Die Jochbergalmen lassen sich über den südlich des Kaltenbachgrabens verlaufenden Versorgungsweg mit Fahrrädern gut erreichen. Es herrschte ein Zwischenhoch, das recht gutes Wanderwetter versprach. Tatsächlich gab es dann etliche Wolken und einen arg kalten Wind, zuweilen aber auch sonnige, warme Passagen. Der Almer auf der Hütte hat Mitte Juli einige Decken an die Gäste vor der Hütte verteilt: wir haben uns zwar versprochen, das nicht zu erzählen, aber es ist so bemerkenswert, dass man es nicht verschweigen kann.
Erreichte Gipfel
Kreuzfelsen westlich des Gipfels des Kleinen Rechenbergs, Höhe 1437 m. Übrigens, der Kleine Rechenberg ist mit 1466 m um genau 100 m höher als der Große Rechenberg.
Alm(en), Hütt(en):
Jochbergalmen Bachmannkaser, Rechenbergalm, Jochbergalmen Auerkaser, Jochbergalmen Mesnerkaser , Diensthütte am kleinen Rechenberg (1417 m). Außerdem steht etwas oberhalb der Rechenbergalm die "Bergaderalm". Das Markenzeichen auf den Produkten der gleichnamigen privaten Käserei gibt es also tatsächlich. Die Alm ist aber wohl nur für private Zwecke genutzt, die öffentliche Einkehr ist in der Rechenbergalm möglich.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Wanderparkplatz Hochgern, Unterwössen-Au; Adresse: Hochgernweg 66, 83246 Unterwössen. Koordinaten: N = 47.735125, E = 12.474361; Geographische Daten: N = 47°44'06.5", E = 12°28'27.7"; UTM-Daten: Z = 33T, E = 310642, N = 5289951; Gauß-Krüger: R-E = 4535686.399, H-N = 5288643.620. Der Ausgangspunkt ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht direkt erreichbar. Aber er liegt durchaus für einen Anmarsch zu Fuß in zumutbarer Entfernung aus Unterwössen. Mit Rollstühlen oder Kinderwägen ist die Tour nicht zu bewältigen.
Ab dem Parkplatz im Wald bleiben, vorbei an weiteren Parkbuchten die Forststraße bergauf gehen. In der zweiten Rechtskurve die Abzweigung nach links nehmen und entlang des Kaltenbaches weiter aufsteigen, zunächst südlich, dann nördlich des Baches. An einer Abzweigung nach rechts über die Holzbrücke gehen, weiter aufsteigen und die Forststraße überqueren. Nunmehr folgt ein etwas steilerer Pfad, der zum Sattel kurz unterhalb der Jochbergalmen führt. Ein paar Meter nach links zu den Almen. Zurück durch den Sattel, dann nach links über die Wiese gehen und den Steig nehmen, der nach rechts in den Wald führt (geht direkt zur Rechenbergalm). Etwas später zweigt ein unbezeichneter Pfad nach links ab, der zunächst in Hauptrichtung Osten, später nach Westen zur Diensthütte am Kleinen Rechenberg führt (es muss ein Weidezaun überstiegen werden). Hinter der Hütte den Zaun nochmal übersteigen, zum Kreuzfelsen mit dem Gipfelkreuz aufsteigen. Zurück auf dem Aufstiegsweg bis zur Einmündung auf den vorher verlassenen Pfad. Weiter nach links, über den Sattel östlich des Großen Rechenberges, Abstieg zur Rechenbergalm. Auf dem Versorgungsweg ein gutes Stück bergab gehen. In einer Rechtskurve den nicht bezeichneten Steig nach rechts wählen, der weiter unten wieder auf die Forststraße trifft. Weiter bergab gehen, später an einer Abzweigung noch weiter bergab bleiben bis zur Einmündung auf den Hinweg. Zurück zum Parkplatz sind dann nur noch wenige Meter zu gehen.
Anmerkungen:
Der Rechenbergkamm mit seinen beiden Gipfeln liegt eindeutig im Schatten des bekannten Hochgerns, der die Wanderer weitaus stärker anzieht. Zudem ist der Berg wandertechnisch auf den ersten Blick nicht sehr einladend: es führt lediglich ein Steig durch den Wald und verbindet die nördlich liegenden Jochbergalmen mit der südlich liegenden Rechenbergalm. Wer sich aber etwas abseits der markierten Pfade bewegen will, kann dort durchaus sehr schöne Strecken und immer wieder Stellen für sehr gute Fernblicke finden. Da ist zum einen der Aufstieg zur Diensthütte am Kleinen Rechenberg mit dem dortigen Kreuzfelsen, einschließlich Gipfelbuch. Zum anderen ist das "Dampfschiff" zu erwähnen (siehe Foto), mit dem sehr exponierten Felsen. Zu ihm wollte ich eigentlich auch, fand aber den Steig aus dem Abstieg vom Gipfelkamm erst, als ich schon ein gutes Stück vorbei war. Als ich die Sennerin auf der Rechenbergalm nach dem Aufstiegsweg fragte, antwortete sie mir ganz entrüstet: "da musst du aber schwindelfrei sein". Also: der Gipfelkamm des Rechenbergs ist nichts für Angsthasen; wenn man ihn aber geht, ist er sehr erlebnisreich trotz der Bewaldung, die immer wieder Fernblicke erlaubt.

Benachbarte Wanderungen

Jochbergalmen-Runde
Jochbergalmen-Runde

Drei Kaser sind es, die zu den Jochbergalmen zählen, allesamt als Brotzeitalmen genutzt: Mesnerkaser, Bachmannkaser und Auerkaser. Östlich von Unterwössen stehen sie in unmittelbarer Nähe zueinander, südlich des Hochgerns. Der einfachste Aufstieg geht durch das Kaltenbachtal, den man zu einer Runde mit Abstieg über die Rechenbergalm ausweiten kann. Sofern noch Bedarf besteht, wartet das "Dampfschiff", ein recht exponierter Felsen, auch noch auf einen Besuch.

Almentour Silleck
Almentour Silleck

Das Silleck ist ein Nebengipfel des Hochgerns. Im Osten steht er und ist nur für Geübte zugänglich mit einer recht abenteuerlichen Verbindung zur Brachtalm. Aber die lassen wir aus, denn um die dortigen Osthänge herum ist eine recht spannende Wanderung möglich. Ausgangspunkt der Runde ist das Weisse-Achen-Tal. Vier Brotzeitalmen warten auf die Gäste: Bischofsfellnalm, Hinteralm, Vorderalm und Brachtalm. Es bedarf schon einer guten Kondidtion, sie alle aufzusuchen. Aber welche sollte man notfalls auslassen? Keine natürlich!

Almentour Zwölferspitz
Almentour Zwölferspitz

Der Zwölferspitz ist der westliche Nebengipfel des Hochgerns. Recht garstig ist er und lässt nur ungern Wanderer zu sich hinauf. Aber man kann ihn umrunden und daraus eine richtige Almenrunde machen. Es beginnt in Marquartstein und geht über die Schnappenkirche zur Staudacheralm. Nach der Einkehr geht es hoch zum Hochgern und auf seiner Südseite wieder runter. Das Hochgernhaus, das Enzianstüberl, die Moieralm und die Agersgschwendtalm warten dann noch auf Besucher.

Hammerer Graben
Hammerer Graben

Der "Hammerer Graben" ist ein Gebirgsbach östlich von Oberwössen. Immer nahe an seinem Lauf führt ein Wanderpfad nach oben, also durch eine recht romantische Schlucht. Oben angekommen trifft man auf die Feldlahnalm, die fast ganzjährig geöffnet hat (im Winter allerdings nur an den Wochenenden). Da Auf- und Abstieg für viele - zumindest im Sommer - zu wenig sind, lässt sich sehr gut eine Rundwanderung daraus machen, die zur Rechenbergalm hochgeht, ehe es über die Burgau-Alm wieder zurückgeht.

Röthelmoos
Röthelmoos

Die Röthelmoos, resp. Röthelmoosalm ist ein riesiger Bergkessel in den Chiemgauer Bergen, nördlich des Weitsees, westlich von Ruhpolding. Sie ist von vielen Seiten mit Wanderrouten zugänglich und mit umliegenden Zielen recht gut zu verbinden. Im beschriebenen Fall geht die Route zunächst hinauf zur Haaralm und dann über die Langerbauern-Alm und die Dandlalm wieder zurück nach Urschlau. Ein Berggipfel ist nicht dabei, dazu müsste man die Strecke deutlich abändern.

Hochgern
Hochgern

Der Hochgern und sein östlicher Nachbar, der Hochfelln, sind unstrittig die Könige der Chiemgauer Berge. Beide sin deutlich über 1700 mhoch und ringsum mit Almen gut bestückt. Eines aber unterscheidet sie ganz besonders: auf den Hochfelln kann man mit der Bahn fahren, Fuß gehen. Der einfachste Aufstieg geht ab Marquartstein über die Agersgschwendtalm und das Hochgernhaus hoch. Eine herrliche Fernsicht ist dann der Lohn für die etwas anstrengende, aber völlig ungefährliche Strecke.

Bilder zur Wanderung

Ein hölzernes Gipfelkreuz steht westlich des Kleinen Rechenbergs auf einem Felsen nahe der dortigen Diensthütte. Und es gibt dort oben sogar auch ein Gipfelbuch. Es ist diesmal geschützt durch eine Plastiktüte der 1860er.

Exponierter Felsen mit Gipfelkreuz steht zwischen den beiden Rechenberggipfeln, genannt "Dampfschiff". Er hat tatsächlich die Form eines Schiffsbuges, sieht sehr furchterregend aus und ist das auch.

Bachbett des Kaltenbaches. Über weite Strecken ist es gefüllt mit sehr großen Steinen. Bei Niedrigwasser hört man nur ein leichtes Murmeln. Bei Hochwasser muss das ein tosendes Inferno sein.

Diensthütte am Kleinen Rechenberg. Sie ist offenbar ein Stützpunkt für Arbeiter, die am Berg zu tun haben. Rund um die Hütte liegt eine Weidefläche, auf der Schafe anzutreffen waren. Holz zum Heizen ist genug da.

Jochbergalmen: es sind drei gleichwertige Hütten, alle drei in sehr gutem Zustand, alle drei haben zur Bewirtung der Wanderer geöffnet. Früher gab es auf dieser Alm sicher noch mehr Kaser.

Eine dieser Hütten - die obere der drei - ist wahrscheinlich der Mesner-Kaser. Genaueres muss ich erst noch erkunden. Unverwechselbar sind seine großen Holunderstöcke.

Die untere, westliche Hütte müsste der Auer-Kaser sein. Aber da bin ich nicht sicher, das muss ich noch näher erkunden. Am Bildrand links ist das Dampfschiff zu erkennen. Die dritte Hütte - in der ich eingekehrt bin (siehe Link) - wäre dann folglich der Bachmann-Kaser.

An der Südseite des Bergrückens liegt die Rechenbergalm, die ich von einer früheren Wanderung ( siehe Nachbarwanderungen "Hammerer Graben") schon kannte. Im Tal sind die Orte Oberwössen und Hinterwössen zu erkennen.

Am Aufstieg durch das Kaltenbachtal hat man immer wieder freien Blick nach Westen, z.B. zur Hochplatte mit den anschließenden Friedenrath und Staffn. Wer Bescheid weiß, sieht selbst auf die große Entfernung immer wieder die weiß leuchtende Hufnagelalm.

Hochgern, einer der bekanntesten und beliebtesten Berge der Chiemgauer Alpen. Unverwechselbar ist sein Doppelgipfel, der aus Süden ganz besonders auffällt.

Östlich des Hochgerns liegt der Haaralmschneid, ein wenig bekannter Gipfel, der aber sicher auch sehr schön zum wandern sein muss (ich war bisher nur am Hangfuss, nicht auf dem Kamm; Nachtrag: mittlerweile bin ich auch die gut 500 m hohe Südflanke aufgestiegen).

Von der Südseite des Rechenberges geht der Blick über den Kaiserwinkl zum Unternberghorn und zum Wilden Kaiser.

Weiter nach Osten sind die Loferer Steinberge zu sehen mit der davor liegenden Steinplatte (Winklmoos).

 

 

 

 

 

 

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