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Riedelstein



Riedelstein

Zuletzt aktualisiert: 07.07.2022, 15:20 Uhr

Kurzform
Großer Riedelstein - Wandern im östlichen Teil des Kaitersberges, dem bekannten Bergrücken im Oberen Bayerischen Wald. Neben dem kleinen und dem großen Riedelstein erreicht man weitere Gipfel mit Höhen über 1000 Meter. Selbst ordentliche Kletterfelsen für die Spezialisten sind dabei. An der Ostseite dieses Berges befindet sich zudem ein Skigebiet mit allem Drum und Dran. Im Bild: Gipfel des großen Riedelsteins mit dem Denkmal für Alexander Schmidt, dem bekannten "Waldschmidt" (Erstwanderung: Mai 2018; überarbeitet: Januar 2020)

Hintergrundinfo
Eine Wanderung über den kleinen und großen Riedelstein und andere Gipfel ist die Ergänzung der Tour "Kaitersberg" im Nördlichen Bayerischen Wald. Der Riedelstein im Osten, der Kreuzfelsen im Westen, das sind Anfang und Ende dieses Gebirgszuges. Viele Wanderer machen daraus eine Überquerung, die im Osten sogar noch bis zum Arber weitergeht. Dafür reicht dann aber auch für konditionsstarke Personen ein Tag nicht mehr.

Der östliche Teil mit Aufstieg bis zur Kötztinger Hütte und Rückkehr am nördlichen Fuß dieses Gebirgszuges, das kann man auch als Senior machen. Am Anfang und am Ende dieser Tour kann man einkehren. Ein weiteres von mir angesteuertes Gasthaus in Eschlsaign hatte allerdings unerwarteter Weise dauerhaft geschlossen. Nach meiner eigenen Bewertung erhält diese Tour das Prädikat "mittelschwer".

Besondere Anziehungspunkte sind das Denkmal für Maximilian Waldschmdt auf dem Gipfel des großen Riedelsteins und die westlich liegenden "Rauchfelsen". Es sind zwar keine allzu hohen Felsformationen, aber in ihrer Form durchaus auch für richtige Kletterer eine Herausforderung.

Und nicht zu vergessen: die Ostseite des Riedelsteins ist ein namhaftes Skigebiet mit allem Drum und Dran, einschließlich Erreichbarkeit mit einem öffentlichen Bus, mit Skischule, Skiverleih und Fun-Park. Dazu gehört mit dem Gasthaus Eck ein leistungsfähiger Gastronomiebetrieb.

Schwierigkeit:36.0mittel (27.5-40)
Tracklänge:13,5 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:4:45 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:665 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Parkplatz Eck830
Kapelle am Aufstieg936 0:181,10
Gipfel kl. Riedelstein1048 0:271,30
Gipfel gr. Riedelstein1132 0:280,80
Rauchfelsen1031 0:301,40
Rückseite Rauchfelsen1025 0:300,80
Steinbühler Gesenke1043 0:190,80
Kötztinger Hütte1038 0:240,80
Hudlach827 0:171,00
Dreieck Hohenwart888 0:171,00
Abzw. Eschlsaign905 0:221,40
Eschlsaign791 0:161,10
Schwolmloch Einöde797 0:221,30
Parkplatz Eck830 0:150,70

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Bayerischer Wald; Oberer Bayerwald, östliche Hälfte des Kaitersbergs Karten: Kompass Wanderkarte Nr. 195, "Nördlicher Bayerischer Wald" (1:50000); bzw. GPS Garmin Oregon 600, TOPO Deutschland V 7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
20.05.2018; Diese Tour ging ich alleine. Durch das gute Wanderwetter und die Pfingstferien hat es viele andere Personen auch auf die Strecke gezogen. Die etwas ambitionierteren auf den Kammweg, die anderen auf die Strecke an der nördlichen Bergflanke und natürlich viele zur Kötztinger Hütte. Die meisten der Wanderer waren in kleinen Gruppen, auch mit Kindern unterwegs. Es herrschte sehr gutes Wanderwetter mit einigen Wolken, aber viel Sonne. Ein frischer Ostwind sorgte für Kühle; in den Waldpassagen konnte man den Pullover durchaus dulden. Die Sicht war gut, bis zu den Alpen konnte man aber trotzdem nicht sehen.
Erreichte Gipfel
Viele Gipfel stehen auf dieser Tour zum Überqueren an: kleiner Riedelstein (1048 m), großer Riedelstein (1132m), Rauchfelsen (1045 m), Steinbühler Gesenke (1043 m). Und auch die Kötztinger Hütte am Mittagstein liegt auf über 1000 Meter.
Alm(en), Hütt(en):
Eck Berggasthof, Kötztinger Hütte, Am Aufstieg und am Rückweg traf ich je auf eine Kapelle. Ansonsten sind die Gebäude in Hudlach und die Einöde Scholmloch zu nennen. Zudem hatte ich damit gerechnet, das Gasthaus Eschlsaign geöffnet vorzufinden. War es aber nicht, trotz der vielen Hinweistafeln im Gelände, die dies ankündigten.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Wanderparkplatz Eck-Riedelstein (langgezogener Parkplatz neben der Straße; direkt am Skilift ist ein weiterer großer Parkplatz); Adresse: Eck 1, D-93474 Arrach. Koordinaten: N = 49.163957, E = 12.989765; Geographische Daten: N = 49°09'50.3", E = 12°59'23.2"; UTM-Daten: Z = 33U, E = 353454, N = 5447628; Gauß-Krüger: R-E = 4572290.436, H-N = 5447890.501. Den Ausgangspunkt steuert ein öffentlicher Bus an, man ihn also mit ÖPNV erreichen. Für Rollstühle ist die Tour nicht geeignet, bestenfalls noch ein Aufstieg von Hudlach zur Kötztinger Hütte.
Vom Parkplatz an der Straße geht es am Berggasthof vorbei und quer über den weiteren Parkplatz. Dort beginnt am Waldrand der Aufstieg in Richtung Riedelstein. Die Skipiste bekommt man nicht mehr zu Gesicht. Nach der Passage einer Gedenkkapelle kommt man zu dem Wegedreieck, das nach links zum kleinen Riedelstein führt. Nach der Rückkehr geht es weiter bergauf und in einer Einkreisung auf den Gipfel des großen Riedelsteins. Anschließend verläuft der Weg leicht bergab nach Westen bis man plötzlich vor den beiden Rauchfelsen steht. Nach rechts geht es bergab ins Tal, nach links um den Felsen herum (habe ich aber erst später bemerkt) und geradeaus beginnt die Kletterei durch die Felsen, über das Equipment der Kletterer hinweg, die sich in dem Kamin tummeln. Anschließend geht es mehreren kurzen bergauf/bergab-Passagen über das "Steinbühler Gesenke" hinweg (kurzzeitig direkt an der Steilkante) zum Endanstieg zur Kötztinger Hütte. Nach dem steilen Abstieg auf der Versorgungsstraße nach Hudlach beginnt eine längere Strecke auf einer Forststraße nach Osten. Nach einer kleinen Kuppe zweigt ein Waldweg nach links ab, der schnurgerade nach Eschlaign führt. Zurück geht es leicht ansteigend ziemlich gerade, vorbei an der Einöde Schwolmloch, zum Parkplatz an der Straße.
Anmerkungen:
Der Kaitersberg ist als Wandergebiet das ideale Gelände. Sowohl von Westen (ab Bad Kötzting), als auch von Osten (ab Eck) bietet er auf seinem Kamm schöne Strecken. Es geht nach dem Anstieg auf etwa 1000 m Höhe längere Zeit leicht bergauf/bergab dahin. Dabei gibt es immer wieder tolle Fernblicke in alle Himmelsrichtungen. Und in der Mitte liegt mit der Kötztinger Hütte eine Einkehrmöglichkeit, die keine Wünsche offen lässt. Selbst für Kletterer gibt es Felsen, an denen sie sich rechtprofessionell betätigen können. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das Klettern am Rauchfelsen überhaupt erlaubt ist. Ganz leicht ist diese Tour nicht, aber auch für Senioren machbar, die einigermaßen gut zu Fuß sind. im Ernstfall gäbe es bei den Rauchfelsen eine Möglichkeit, nach Norden abzusteigen und damit die Tour abzukürzen. Allerdings ist dieser recht steile Steig kein Spaziergang.

Benachbarte Wanderungen

Höllbachtal
Höllbachtal

Das Höllbachtal ist wohl eines der romantischsten Täler des Vorderen Bayerischen Waldes. Im Kernteil ist dieses Tal sehr wild, seinen Namen hat es nicht umsonst. Der Rundweg beginnt in Brennberg, geht durch das Tal zunächst bergab, dann hoch nach Rettenbach und über die Fahnmühle wieder zurück. Zwei Wirtshäuser liegen am Weg, an einem weiteren kommt man nahe dran vorbei.

Osser
Osser

[Text folgt in Kürze]

Kaitersberg
Kaitersberg

"Kreuzfelsen am Kaitersberg". Man könnte diese Tour auch mit "Mittag-stein" bezeichnen. Der Räuber Heigl lässt grüßen. Es ist eine durchaus alpine Höhenwanderung im Bayerischen Wald vom westlichsten Punkt aus nach Osten bis zur Kötztinger Hütte, bzw. zum Steinbühler Gesenke. Ausgangspunkt ist das nördlich liegende Hudlach mit dem dortigen Wanderparkplatz.

Falkenstein
Falkenstein

Großer und kleiner Falkenstein, die östlichen Nachbarn des Arbers im Bayerischen Wald. Beide sind deutlich über 1000 Meter hoch und können in einer Rundwanderung bewältigt werden. Sie stellen das westliche Ende des Nationalparks dar, liegen folglich im Naturschutzgebiet. Aus Norden kommt man recht einfach zum Gipfel, aus Süden ist es deutlich steiler

Schwellsteig
Schwellsteig

Schwellsteig - eine einfache Rundwanderung nahe der Grenze zu Böhmen. Die Spuren früherer Waldnutzung mit Holztrift, der dafür nötigen Wasserführung und der Verpflegung der Waldarbeiter sind nicht zu übersehen. Das Gasthaus Schwellhäusl ist zudem auch heute noch ein gerne angesteuertes und weithin bekanntes Ziel. Baumsäge, Hacke, Keil und der Sapie spielen allerdings keine Rolle mehr.

Arber
Arber

Arber - das Gesicht des Bayerischen Waldes schlechthin, 1456 m hoch. Es ist der Berg ohne echten Gipfel. Der Sage nach hat der Teufel die Spitze abgerissen und in Richtung Donau geworfen, wo sie heute noch liegt. Natürlich ist der Berg dank der Seilbahn gut frequentiert, sowohl im Winter als auch im Sommer. Als Wanderer findet man aber auch recht ruhige Routen, vor allem aus Westen hoch.

Bilder zur Wanderung

Das Höhenprofil zeigt die für diese Wanderung typische Zweiteilung. Da ist zunächst der Aufstieg über die Kapelle und den kleinen Riedelstein zum großen Riedelstein zu erwähnen. Dem folgt der Gang über den Rauchfelsen und das Steinbühler Gesenke zur Kötztinger Hütte. Der zweite Teil beginnt mit dem Abstieg nach Hudlach und dem längeren Gang auf der Forststraße den der Abstieg nach Eschlsaign folgt. Abschließend geht es noch einmal leicht bergauf zurück zum Parkplatz.

Den Felsengipfel des großen Riedelstein ziert ein Denkmal für Maximilian Schmidt, genannt "Waldschmidt". Er stammt aus dem Wald und ist als Heimatdichter bekannt. Prinz Luitpold hat ihn mit dem erblichen Namenszusatz "Waldschmidt" geehrt. Er ist der Organisator des ersten Oktoberfest-Trachtenzugs von 1895. Wenn Bayern seine Waidler nicht hätte!

Das Steinbühler Gesenke ist im Grunde ein wild zerklüfteter, steiler Abbruch der Felsen. Der Wandersteig führt an manchen Stellen recht dicht an der Kante vorbei. Manch einer der Wanderer geht dort rechtängstlich vorbei und ich bin sicher, manch einer kehrt um.

Auf dem kleinen Riedelstein steht ein neues Gipfelkreuz aus Metall und grüßt weithin in die Landschaft. Die letzten Meter zum Gipfel sind nicht ohne.

Der Rückweg von Hudlach nach Eck verläuft größtenteils auf einer recht langweiligen Forststraße, zunächst leicht bergauf, dann wieder bergab. Hier kommt man an der Stelle vorbei, an welcher der steile Steig in Richtung Rauchfelsen abzweigt, bzw. von dort oben kommt.

An einem der Felsen des Steinbühler Gesenkes steht ein weiteres Gipfelkreuz. Mit einem kleinen Abstecher von der Strecke kommt man dort hin, es lohnt sich allemal.

Die Tour hat als Ausgangspunkt in Eck einen riesigen Parkplatz, für die Wanderer viel zu groß. Die sind aber nicht gemeint, sondern die vielen Skifahrer, die sich im Winter dort tummeln. Der Osthang des Riedelsteins ist im unteren Teil ein namhaftes Skigebiet. Vieles weist auch im Sommer darauf hin, dass dort im Winter wohl einiges los ist.

Doppelfelsen des Rauchfelsen. Sie sind am Fuß etwa zwei Meter getrennt. Zum Gipfelkreuz kommt man als normaler Wanderer nicht. Aber man muss die steile Passage durchklettern.

Nach dem ersten Anstieg kommen weitere Stellen, für die man alle Viere braucht. Anschließend bemerkte ich, dass ich bequemer auch außen rum gekommen wäre. Ehrlich, bereut habe ich den "Schwierigen Weg" nicht.

Deutlich einfacher geht es auf die Felsen des "Steinbühler Gesenkes" zu. Lediglich wenige Stellen führen direkt an der Steilkante entlang und erfordern von ängstlichen Personen etwas Mut.

Zwischen Bäumen hindurch taucht sie plötzlich auf, die Kötztinger Hütte, das ersehnte Zwischenziel an der Ostseite des bewaldeten Mittagsteins. Die letzten Meter sind aber nochmal arg schweißtreibend.

Immer wieder öffnet sich der Blick auf dem Kammweg in alle Himmelsrichtungen, wie hier nach Süden in das Zeller Tal.

Auch das trifft man auf diese Runde: die Schwolmloch-Einöde. Bewohnt sieht dieses Haus nicht mehr aus, zumindest aber ist der unmittelbare Hofraum noch gut gepflegt.

Neben dem Haus steht eine sehr gepflegte Kapelle mit zwei Totenbrettern. Die Sprüche darauf mahnen zum bewussten, entschleunigten Leben.

Kapelle am Aufstieg zum Riedelstein. Menschen die ihr Leben unmittelbar im Wald gelassen haben, vergisst man nicht so schnell. Sehr oft gedenkt man ihrer mit Marterln oder sogar mit einer Kapelle.

Totenbretter nahe Hudlach. Ihren ursprünglichen Zweck als Aufbewahrungsort des Leichnams zwischen Tod und Beerdigung haben sie nicht mehr. Aber es gibt sie auch heute noch für den zweiten Teil ihrer Funktion, nämlich als Erinnerung an die betreffende Person außerhalb des Friedhofs, meist in ihrer ehemals vertrauten Umgebung.

 

 

 

 

 

 

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