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Axamer Kögele



Axamer Kögele

Zuletzt aktualisiert: 07.07.2022, 17:39 Uhr

Kurzform
Axamer Kögele - den etwas abseits stehenden Berg westlich der Axamer Lizum übersehen die Skifahrer regelmäßig. Auch im Sommer hat der einfach zu erreichende Gipfel kaum Besuch. Lediglich ein paar vergessene Ski belegen, dass dort jemand vorbei gekommen sein muss. Die Beschreibung dieser Tour ist unweigerlich auch eine Beschreibung der Axamer Lizum mit ihrem bekannten Skibetrieb (Erstbesuch: August 2011, aktualisiert: Dezember 2019)

Hintergrundinfo
Das Axamer Kögele ist sicher nicht der heiße Tipp für Wanderer. Aber viele Skifahrer kennen diese Bergnase am westlichen Rand der Axamer Lizum, nördlich des Pleisen. Wer vom Pleisen nach Axams abfährt oder als Tourengeher von dort aufsteigt, kommt zwar nahe daran vorbei - aber nicht direkt. Nur wenige verirren sich zum Gipfel und machen dort eine kleine Rast.

Mit 600 Höhenmeter Anstieg und einer gesamten Gehzeit von drei Stunden aus der Lizum und zurück zählt das Axamer Kögele zu den leichteren Touren. Der Aufstieg aus Axams wäre deutlich anstrengender. Aber auch technisch ist diese Tour recht einfach. Sie ist somit gerade für wenig geübte Personen oder für eine kurze Wanderung ideal, wenn das Wetter mal nicht so gut ist. Die Fernsicht von Gipfelkreuz aus ist jedenfalls hervorragend. Man sieht nach Innsbruck und in einen großen Teil des Inntales mit den nördlich liegenden Bergen. Aber auch die südlich liegende Kette der Kalkkögele kann man von hier aus bestens studieren.

Eine Einkehrhütte steht allerdings nicht auf der Strecke, sieht man von der in Parkplatznähe liegenden Schafalm ab. An der nur im Winter geöffneten Bärenhütte - von vielen Pleisenhütte genannt - kommt man zwar vorbei, sie ist aber geschlossen. Man muss sich also Verpflegung mitnehmen. Dafür ist dann die Einkehr in die Schafalm fast am Ende der Tour umso schöner.

Im Sommer ist die Bärenhütte ein Treffpunkt der Murmeltiere, die am anschließenden Skihang offenbar eine große Kolonie bilden. Und sie sind gar nicht so schreckhaft, wie ich gedacht hatte.
Schwierigkeit:24.0leicht (<27.5)
Tracklänge:5,9 kmkurz (0-8 km)
Wanderzeit:3:05 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:600 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Parkplatz Axamer Lizum1560
Bärenhütte 1806 0:45
Ziehweg zum Pleisen2006 0:30
Axamer Kögele, Gipfel2097 0:35
Bärenhütte1806 0:45
Schafalm1580 0:25
Parkplatz Axamer Lizum1560 0:05

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Östliche Stubaier Alpen, Axamer Lizum, nördliches Ende im westlichen Kesselbereich mit Hoadl und Pleisen. Karten: Kompass Wanderkarte Nr. 36 - Innsbruck-Brenner; AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, Innsbruck und Umgebung, bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
19.08.2011; Alleingang, das gilt ohne Einschränkung. Nur der Tochter der Schafalm bin ich begegnet, die an diesem Tag unterwegs war um nach den ganz oben weidenden Tieren zu sehen. Es herrschte sehr unsicheres Sommerwetter mit kühlen Temperaturen, die Schauergefahr war sehr groß. Auch die Sicht konnte man nicht als die allerbeste bezeichnen. Eigentlich wollte ich zur Nockspitze aufsteigen, ließ das aber bleiben und wählte die kürzere Strecke auf der anderen Seite des Bergkessels. Letztendlich blieb es dann doch während der ganzen Wanderung trocken.
Erreichte Gipfel
Axamer Kögele (2097 m). Der höchste Punkt der Tour liegt etwa 30 m höher, etwas südlicher am Rande der Skipiste.
Alm(en), Hütt(en):
Schafalm, Bärenhuette (Pleisen), An der Bärenhütte (1815 m hoch) kommt man direkt vorbei. Die bekannte Hütte ist aber nur zur Skisaison geöffnet. In der Lizum gibt es noch weitere Gastronomiebetriebe. Nur wenige davon haben auch im Sommer geöffnet, darunter die Lizum-Alm an Ostrand des großen Parkplatzes.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Adresse: Axamer Lizum 2 A, A-6094 Axams/Tirol. Koordinaten: N = 47.195697, E = 11.301949; Geographische Daten: N = 47°11'44.43", E = 11°18'07.25"; UTM-Daten: Z = 32T, E = 674368, N = 5229480; Gauß-Krüger: R-E = 4447209.882, H-N = 5228797.696. Die Anreise ist mit ÖPNV möglich. Ein Bus fährt etwa im Stundentakt ab Innsbruck zum großen Parkplatz hinauf. Für Rollstühle oder Kinderwägen ist diese Tour nicht geeignet. Mit ihnen kommt man nur bis zur Bärenhütte. Aber auch das kann lohnend sein, dort oben hat man bereits einen sehr guten Blick in die ringsum liegenden Berge.
Vom großen Parkplatz Schönbodenlift geht es oberhalb der Liftstation kurz über die Skipiste und an der ersten Linkskurve dann nach rechts ab. Ein Versorgungsweg führt in mehreren engen Kurven - größtenteils im Wald - hinauf zur Bärenhütte. Zwischendurch kommt man immer wieder auf die freie Piste. Dann geht es auf undeutlichen Markierungen oberhalb der Bärenhütte entlang des Sesselliftes zum Ziehweg zum Pleisen. Dort kann man weiter auf der Piste bleiben oder alternativ auch auf dem markierten Steig durch das Latschengelände gehen - das ist spannender. Weiter oben verlässt man die Piste wieder und geht eine kurze Strecke durch die Latschen. Über zwei Kuppen erreicht man das etwas tiefer liegende Gipfelkreuz des Axamer Kögeles. Der Rückweg erfolgt auf der gleichen Route bis kurz vor dem Parkplatz. Dort führt eine Abzweigung nach links direkt zur Schafalm (Wegweiser), von der aus ein bequemer Weg zurück zum Parkplatz geht.
Anmerkungen:
Die Axamer Lizum ist als Skigebiet der Olympischen Winterspiele 1976 bekannt, vor allem weil dort die Rosi Mittermeier zwei Gold- und eine Silbermedaille gewonnen hat und weil es die berühmte Standseilbahn gibt. Im Sommer herrscht wenig Betrieb, obgleich dort einige herrliche Wandertouren ihren Ausgangspunkt haben. Ich hatte vor, die Runde um die Kalkkögele zu gehen, habe mich dann aber wegen des unsicheren Wetters für die kürzere Tour zum Axamer Kögele entschieden. Zur Bedeutung des Ausdrucks "Lizum" gibt es kaum sichere Antworten. Mir hat mal ein Innsbrucker erklärt, dass damit ein "hochliegender, grüner Bergkessel" gemeint ist, der als Alm genutzt werden kann. Grün ist die Lizum im Sommer auf jeden Fall, davon kann man sich überzeugen. Ein sarkastischer Ausdruck über Schneemangel lautet überdies, dass die vorherrschenden Farben "Lizum-Grün" und "Patscherkofel-Braun" wären. Das Axamer Kögele ist ein Gipfel, an dem man vorbeikommt, wenn man die Axamer Skiabfahrt vom Pleisen wählt, bzw. wenn man als Tourengeher vom Axams aufsteigt. Selten genug aber nimmt man von diesem Gipfel Kenntnis. Dabei hat man von dort oben eine herrliche Aussicht auf Axams, Innsbruck, Zirl, Seefeld und die Innsbrucker Berge. Einige Skifahrer scheinen aber doch dort gewesen zu sein, einer hat nämlich einen Skiam Gipfelkreuz vergessen.

Benachbarte Wanderungen

Besinnungsweg Ötz
Besinnungsweg Ötz

Besinnungsweg Ötz - ein Rundweg in den westlichen Sellrainer Bergen, hoch über Ötz. Der von Schülern aus dem Ort in Form von acht Stationen geplante Weg soll die Wanderer zum Nachdenken auffordern. Er ist stellenweise durchaus anspruchsvoll, verlangt also neben der Besinnung auf sich selbst auch Konzentration auf den gut 7 km langen Weg.

Sonntagsköpfl
Sonntagsköpfl

Sonntagsköpfl und Sunntiger - ein Berg mit seiner Schulter ganz hinten im Griesbachtal, westlich der Axamer Lizum. Wenn man einmal die Kemater Alm erreicht hat, wird es eine mittelschwere Wanderung mit guter Fernsicht. Im Blick liegen immer die vielen Abbrüche der benachbarten Kalkkögele. Sie vermitteln den positiven Eindruck, im Hochgebirge unterwegs zu sein.

Münsterhöhe
Münsterhöhe

Die Münsterhöhe ist eine unscheinbare Kuppe, am besten erreichbar über das Lüsenstal nach Aufstieg über die Westfalenhütte. Vom Gipfelkreuz aus hat man jedoch beste Fernblicke zu etlichen 3000er Spitzen der Stubaier Alpen. Immerhin ist die Wanderung in einer Tagestour möglich und auch technisch völlig unproblematisch. Man braucht allerdings etwas Kondition.

Birgitzköpfl
Birgitzköpfl

Das Birgitzköpfl ist durch die olympische Slalomstrecke von 1976 ein recht bekannter Berg. Die Rosi hat damals dort ihre zweite Goldmedaille gewonnen. Diese Piste ist immer noch ein Muss und eine echte Herausforderung für die "wirklichen" Skifahrer. Der Berggipfel selbst ist jedoch etwas unscheinbar und sogar deutlich versteckt, weiter südlich und auch etwas niedriger. Aber er ist ein Ziel für die Wanderer. Nach Norden startet eine recht ansprechende Rodelbahn, auf der man im Sommer natürlich sehr gut wandern kann.

Mutenkogel
Mutenkogel

Ein unscheinbarer Berg fast ganz oben im Kühtai, mit kurzer Wegstrecke ab St. Sigmund. Damit hört aber der Spaß schon auf. Über 700 Höhenmeter geht es ohne Unterbrechung steil bergauf, verlaufen kann man sich nicht. Der Blick zurück ins Tal wird immer kribbelnder; dafür wird die Aussicht ringsum immer schöner. Am Fuße des Berges liegt die Gleirschalm.

Nockspitze
Nockspitze

Nockspitze - einer der Berge, die den Kessel der Axamer Lizum bilden. Aus dem Tal der Lizum kann man den Berg mit der Lawinenverbauung sehen, nicht aber seinen Gipfel. Dazu muss man zu ihm hinauf. Dann aber geht der Blick weit nach Osten, u.a. zum Patscherkofel und zu der berühmten Europabrücke mit der Autobahn zum Brenner. Zum Lohn gibt es dann Edelweiße zu sehen. Wer die Augen offen hat, wird sie direkt am Wegrand entdecken.

Wetterkreuzkogel
Wetterkreuzkogel

Wetterkreuzkogel - ein wichtiges Zwischenziel auf etlichen anspruchsvollen Wanderrouten im Gebiet zwischen Kühtai und Hochötz. Der Knappenweg und der Th.-Streich-Weg führen über ihn. Mit einem Aufstieg von der Acherkogelbahn können sich aber auch weniger konditionsstarke Personen dorthin aufmachen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit brauchen aber auch sie.

Bilder zur Wanderung

Gipfelkreuz am Axamer Kögele mit der herrlichen Aussicht ins obere Inntal. Es steht nicht ganz an der höchsten Stelle dieser Bergnase, man muss zum Schluss etwas bergab gehen. Die letzten Meter erfordern eine gewisse Trittsicherheit. Irgendeiner war damals – 2011 – am Gipfelkreuz und von diesem Berg offenbar so gerührt, dass er einen Ski zurück gelassen hat. Vielleicht hat er sich auch nur geärgert, dass er ihm abgebrochen ist.

Gesamtansicht der Kette westlich der Lizum mit dem Hoadl (links), dem Pleisen (mitte) und dem Kögele (rechts). Auch im Sommer sind die Skipisten unterhalb des Pleisen deutlich zu erkennen. Sie sind aber auch ein recht ansprechendes Wandergebiet. Allerdings ist die Besetzung mit geöffneten Hütten nicht sehr gut.

Die Axamer Lizum ist weniger ein Wandergebiet; deutlich mehr Bedeutung hat sie als bekanntes Skigebiet. Im Bild: Westseite des Gebietes mit Hoadl und Standseilbahn, rechts davon liegt der Pleisen mit seiner weißen Schulter, dem Axamer Kögele.

Vom Gipfelkreuz aus sind herrliche Fernblicke auf etliche Orte des oberen Inntals möglich. Direkt unterhalb des Berges liegt der malerische Ort Axams. Von dort startet ein Aufstieg zum Pleisen, der aber schon eine ordentliche Kondition erfordert.

Ein weiterer Blick geht über das Inntal hinüber nach Zirl mit dem berüchtigten Zirler Berg, dem Passübergang über Seefeld nach Scharnitz bzw. Mittenwald. Die Autofahrer hält diese Strecke im Winter oft in Atem.

Bärenhütte, von den Skifahrern auch Pleisenhütte genannt. Im Winter ist sie ein besonderer Treffpunkt zur Einkehr, wenn die Halbtageskarte abgelaufen ist. Man kann dann anschließend recht gemütlich ins Tal abfahren. Im Sommer bietet die geschlossene Hütte ein recht wehmütiges Bild. Der Gerhard hat überlegt, sie auch im Sommer zu öffnen, dazu kam es aber nicht. Offenbar rechtfertigen die wenigen Wanderer einen solchen Aufwand nicht.

Im Winter ist die Bärenhütte mit der direkt daneben liegenden Talstation des Pleisenlifts ein sehr schöner Anblick. Der Gerhard hat dann – natürlich neben der Tiroler Fahne – auch die bayerische Fahne aufgehängt. Ärger mit seinen Landsleuten kriegt er nicht, das hat er mir versichert.

Ein Murmeltier sitzt an der Bärenhütte in der Liftspur und wartet auf den nächsten Sessel. Sein Warnpfiff ist markerschütternd. Es hat mich recht ruhig angeschaut, als ich mit meinem Fotoapparat näher kam.

Der Skihang direkt oberhalb der Bärenhütte ist ein ausgedehntes Gebiet für Murmeltiere. Die Skifahrer im Winter merken davon natürlich nichts. Aber im Sommer sind viele neue und ältere Baue zu sehen, aus denen immer wieder die recht neugierigen Tiere rausschauen.

Axamer Lizum mit den Gastronomie- und Service-Anlagen, von der aus die Lifte starten bzw. die Pisten enden. Im Sommer ist dort wenig Betrieb.

Im Kessel gibt es einige Anfängerlifte vor der imposanten Kulisse der östlichen liegenden Berge, namentlich der Nockspitze (siehe benachbarte Wanderroute) mit ihrer Lawinenverbauung.

Markenzeichen der Axamer Lizum ist und bleibt aber die Standseilbahn und die links davon zu erkennende Damenabfahrt. Den Älteren wird die damalige Goldfahrt der Rosi immer noch in Erinnerung sein.

Schafalm – sie hat ganzjährig geöffnet, auch im Sommer, wie an den Sonnenschirmen unschwer zu erkennen ist. Viele wissen das nicht. Ich denke aber, dass ihre Stammgäste darüber nicht traurig sind. Hektisch ist es deswegen dort nicht.

 

 

 

 

 

 

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