Logo Bergwandern

Almen und Berge

Impressionen aus den Bergen

Wanderungen

Längenberg



Längenberg

Zuletzt aktualisiert: 08.07.2022, 15:30 Uhr

Kurzform
Längenberg - eine Rundwanderung ab dem Wanderparkplatz Arzbach mit Aufstieg zum Längenberg, Abstieg ins Längental und anschließendem Rückweg aus dem Tal heraus - und das Ganze im Schatten des Brauneckmassivs. Der wenig besuchte Längenberg steht eindeutig im Schatten des bekannten Tales, hat das aber wegen der sehr guten Aussicht nicht verdient. Im Bild: Längenberg aus Süden mit seiner breiten, fast kammartigen Gipfelkuppe und der unten liegenden Längenbergalm (Stand: August 2019)

Hintergrundinfo
Der Rundweg mit Aufstieg zum Längenberg und Rückweg durch das Längental nördlich des Brauneckmassivs ist eine Wanderung mit zwei verschiedenen Gesichtern. Der erste Teil findet in einer einsamen Gegend statt, man wird nur wenigen Wanderern begegnen. Mit dazu gehört auch der Abstieg ins Längental auf einem etwas schwierigen Hohlweg. Dann aber winken mit der hinteren Längentalalm und der Kirchsteinhütte zwei recht gute Einkehrmöglichkeiten.

Auf dieser Tour geht es nicht spektakulär über Felsen und steile Pfade. Dafür hat man einen guten Überblick über die abwechslungsreiche Landschaft nördlich des Braunecks mit den Wäldern und Wiesen und den recht zahlreichen Almen. Sie sind überwiegend noch almwirtschaftlich genutzt. Spötter mögen diese Berge als "Buckel" bezeichnen. Sie sind aber gerade das was man Senioren und auch Familien mit kleinen Kindern empfehlen kann. Sofern man die Tour erst am hinteren Parkplatz beginnt, hält sich die Wanderstrecke mit etwa 11 km in Grenzen.

Mit Ausnahme des kurzen Streckenteils nach dem Gipfel des Längenbergs bis ins Tal geht man auf guten Wegen, durchwegs auf Versorgungsstraßen für die Almen. Nur wegen der dortigen, sumpfigen und nassen Stellen empfiehlt es sich, die Wanderstiefel zu schnüren.
Schwierigkeit:34.5mittel (27.5-40)
Tracklänge:15,3 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:4:30 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:533 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
PP Arzberg Bogenschützen754
Hinterer Parkplatz801 0:281,99
Abzw. Längental940 0:221,29
Abzw. Baumköpfl-Alm1015 0:231,10
Gipfel Längenberg1244 0:582,38
Längentalalm htr.1049 0:491,85
Kirchsteinhütte1020 0:281,79
Abzw. Längental (Aufstieg)940 0:151,91
Hinterer Parkplatz801 0:191,04
PP Arzberg Bogenschützen754 0:281,92

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Bayerische Voralpen, Isarwinkel - Benediktenwand. Der Längenberg liegt nördlich des Braueckmassivs, das Längental grenzt südlich an diesen Berg an. Karten: Wanderkarte Bayerisches Landesvermessungsamt Bad Tölz, Lenggries und Umgebung (1:50000) UK L 18; bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, Isarwinkel Benediktenwand; bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
11.08.2019; Benno ist mit mir diese Strecke gegangen. Am Aufstieg zum Längenberg sind uns nur wenige andere Wanderer begegnet, ebenso am Abstieg ins Längental. Im Längental selbst, einschließlich des Weges entlang des Arzbaches und des Aufstiegs zur Abzweigung herrschte großer Andrang an Wanderern mit und ohne Reifen. Beide Parkplätze waren voll besetzt. Ein Grund für die vielen Personen mag auch gewesen sein, dass die Feuerwehr auf der Längentalalm an diesem Tag ein Almfest feierte, das natürlich viele Einheimische bewogen hat, dort hinauf zu kommen. Nach einigen Tagen mit regnerischem Wetter herrschte wieder strahlender Sonnenschein mit angenehmen Temperaturen. Die Fernsicht konnte man als brauchbar ansehen. Das Wetter hat somit auch beigetragen, viele Wanderer auf die Tour zu locken. Nach den Regenfällen waren der Weg über die Wiese ab der Längenbergalm und insbesondere der Abstieg ins Längental durch den Wald arg nass und sumpfig.
Erreichte Gipfel
Der höchste Punkt dieser Tour liegt auf dem Längenberg mit 1244 m.
Alm(en), Hütt(en):
Längentalalm htr. , Kirchsteinhütte , Auf der Wanderstrecke geht es - neben den beiden Einkehrmöglichkeiten - an vielen anderen Almhütten vorbei. In Einzelnen sind zu erwähnen: Baumköpflalm (1010 m), Dudlalm (105 m), Neulandhütte (1235 m AV-Selbstversoger), Längenbergalm (1230), Längentalalm (1040 m), Hauserbauernalm (1025 m), Gabrielalm (970 m). Die Baumköpflalm ist aufgelassen, die anderen sind almwirtschaftlich genutzt.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Wanderparkplatz Arzberg (Bogenschützen). Adresse (unpräzise): Längentalstraße, D-83646 Wackersberg. Koordinaten: N = 47.701870, E = 11.528150; Geographische Daten: N = 47°42'06.7", E = 11°31'41.3"; UTM-Daten: Z = 32T, E = 689666, N = 5286261; Gauß-Krüger: R-E = 4464692.199, H-N = 5284945.039. Der Ausgangspunkt der Tour ist mit ÖPNV nur bedingt erreichbar. Im Anschluss an die BOB von München nach Bad Tölz ist eine Fahrt mit dem Bus bis Arzbach Kirche möglich. Allerdings gibt es täglich nur wenige Fahrten auf dieser Strecke. Im weiteren Anschluss wäre ein Fußmarsch von fast drei Kilometern bis zum Ausgangspunkt der Tour nötig. Mit dem Rollstuhl und Kinderwagen kann die Strecke in das Längental sehr gut bewältigt werden, nicht aber auf den Längenberg und schon gar nicht der Abstieg von dort ins Längental. Für den genannten Personenkreis kann man auf alle Fälle die Fahrt bis zum hinteren Parkplatz empfehlen.
Vom Parkplatz "Bogenschützen" direkt am Waldrand nahe dem Arzbach geht es erst ein paar Meter geradeaus weiter und dann über die Brücke auf die andere Seite des Baches. Nach dem Bach führt eine recht gut präparierte bzw. asphaltierte Straße nach rechts leicht bergauf am Bach entlang. Nach etwa zwei Kilometern kommt der zweite Parkplatz und mit ihm der Zusammenfluss von Arzbach und Lettenbach. Von nun an geht es in etlichen Kehren bergauf bis zur Abzweigung nach links ins Längental. Wir gehen aber geradeaus weiter, den Wegweisern folgend, die uns weit nach Westen schicken wollen. Auf einer kleinen, freien Anhöhe liegt etwas seitlich zurückgesetzt die Baumköpflalm. Dort gehen wir nach links, zunächst recht flach ins Seitental hinein, vorbei an der Dudlalm. Später führt der Weg in den Wald und wird deutlich steiler. Weiter oben gibt es noch einmal eine Abzweigung. Wir bleiben rechts, denn der linke Weg würde uns auf den Kesselkopf führen. Am Ende des Waldstückes beginnen die Flächen der Längenbergalm mit dem flachen Rücken des Längenberges selbst. Nach dem Besuch des Denkmals gehen wir an der Längenbergalm vorbei nach Süden, nochmal über eine kleine Kuppe. Etwas später führt uns ein verblichenes Schild in den Wald, über einen Zaunüberstieg, bergab zur hinteren Längentalalm. Anschließend geht es talwärts, vorbei an der Längentalalm, an der Hauserbauernalm und mit einem kleinen Schwenk zur Kirchsteinhütte. Auf dem weiteren Rückweg liegt dann noch die Gabrielalm am Weg, ehe es steil bergab zum hinteren Parkplatz und entlang des Baches zum Ausgangspunkt zurückgeht.
Anmerkungen:
Längental und Längenberg - wo ist da der Unterschied? Beide kann man in einer Runde durchwandern. Aber sie zeigen völlig verschiedene Gesichter. Der ruhige erste Teil geht bergauf zum Gipfel mit dem Denkmal. Dann folgt der beschwerliche Hohlweg hinab ins Längental. Nur wenige Wanderer finden sich auf diesem Teil ein. Dann kommt unten das lebhafte und gut frequentierte Tal mit den beiden Einkehrmöglichkeiten, nämlich der hinteren Längentalalm und der Kirchsteinhütte. Die Mühe des Aufstiegs lohnt der gute Blick vom Längenberg aus auf das südliche Brauneckmassiv mit seinen vielen Gipfelkreuzen. Auch der Blick auf die abwechslungsreiche Almlandschaft nach Norden ist möglich. Diese Blicke bleiben den Wanderern, die nur im Längental unterwegs sind, verwehrt. Sie sehen die Berge nur von unten. Spätestens dann wird klar, was der Reiz eines Tales und was ein Berges ist. Beide Teile führen an vielen Almen vorbei, wobei ein Blick auf die Wanderkarte zeigt, dass es deren noch viele mehr gibt. Also lässt sich ein Grund finden, in einer oder mehreren weiteren Runden die Gegend noch stärker zu erkunden. Es sind nicht die anspruchsvollen Touren über Felsen, es sind für Senioren und Familien mit kleinen Kindern angemessene Strecken im Wald und über Almwiesen.

Benachbarte Wanderungen

Längental
Längental

Das idyllische Längental nördlich des Brauneckmassivs erlaubt einfache, gemütliche Wanderungen tief hinein in die Berge. Das gilt sogar ganzjährig. Im Winter hat die Kirchsteinhütte geöffnet, im Sommer auch noch die etwas weiter hinten liegende Hintere Längentalalm. Als Ausgangspunkt gibt es zwei Wanderparkplätze. Der erste liegt am Ende der Flur, oberhalb Arzbach. Der zweite liegt weiter drin im Tal. An besonderen Wandertagen ist letzterer aber hoffnungslos überfüllt und man tut daran, gleich am Anfang zu parken.

Zwieselberg
Zwieselberg

Der Zwieselberg ist die Fortsetzung des Blombergs nach Südwesten; er gehört zu den Tölzer Hausbergen. Auf den Blomberg kann man mit der Seilbahn fahren, zum Zwieselberg muss man dann noch ein wenig laufen. Dadurch ist es möglich, dass auch weniger konditionsstarke Personen auf den Gipfel dieses Aussichtsberges kommen. Einkehren kann man dann ganzjährig im Blomberghaus, den Sommer über auch in der Schnoaderalm östlich des Gipfels.

Heigelkopf
Heigelkopf

Der Heigelkopf ist die südöstliche Fortsetzung des Blombergs mit dem einmaligen Blick ins Isartal und in die gegenüber liegenden Lenggrieser Berge. Am besten erreicht man ihn ab der Waldherralm und kann daraus eine Runde machen über den Blomberg und eventuell auch zum Zwieselberg machen. Zurück geht es dann über die Gassenhofer Alm. Noch einfacher ist er aber ein kurzer Abstieg vom Blomberg, wobei das bedeutet, dass man wieder bergauf zurück muss. Das Blomberghaus liegt nämlich in der anderen Richtung.

Brauneck Garland
Brauneck Garland

Brauneck, dieser Name steht für vielfältige Bergaktivitäten im Nahbereich von München, westlich von Lenggries. Eine Kabinenbahn bringt die Menschen nach oben. In diesem Fall verzichten wir aber auf die Bahn und steigen an der Ostseite über die Reiseralm auf. Auf dem Gipfelkamm bewegen wir uns nur kurz, kehren in der "Tölzer Hütte Brauneck" ein (so heißt sie jetzt) und gehen rechtzeitig wieder hinunter zum Alois (Reiseralm) zur Fütterung seiner Hirsche.

Latschenkopf
Latschenkopf

Der Latschenkopf ist einer der vielen Gipfel auf dem Brauneckmassiv. Er kann am besten über eine Kammwanderung erreicht werden, beginnend im Osten, also am Brauneck selbst. In vielen Fällen ist er nur eine Zwischenstation auf dem Weg über die Achselköpfe oder gar zur Benediktenwand. Ein Stück weiter westlich besteht die Möglichkeit, zur Stiealm abzusteigen und eine ganz entspannte Runde zurück zu drehen, vorbei an vielen Brotzeitalmen.

Benediktenwand
Benediktenwand

Die Benediktenwand, der Sehnsuchtsberg all jener, die an der Nordseite der Bayerischen Voralpen zwischen Bad Tölz und Kochel öfter mal daran vorbeifahren. Deutlich im Gelände zurückgesetzt wird sofort klar, dass zu dem eigentlichen Anstieg erst noch ein langer Anmarsch nötig ist. Wer auf seine gute Kondition vertraut, soll sich diese Königin vornehmen. Er wird es nicht bereuen, zumal mit der Tutzinger Hütte eine gute Verpflegungsstation am Weg liegt. Und die braucht man unbedingt.

Bilder zur Wanderung

Der Kurvenverlauf des Höhenprofils zeigt den moderaten Anstieg entlang des Baches bis zum hinteren Parkplatz. Dann aber geht es steil bergauf zum Gipfel, nur zweimal von etwas flacheren Stellen unterbrochen. Dann folgt der sehr steile Abstieg ins Längental. Der folgende mittlere Teil ist sehr flach, es gibt sogar kurze Gegenanstiege. Anschließend geht es bergab und wiederum entlang des Baches dann flach auslaufend. Im letzten Teil der Tour sind die Höhenangaben in der Grafik deutlich zu hoch. Grund dafür ist der stark sinkende Luftdruck gewesen.

Nach einem längeren, steilen Waldstück öffnet sich das Gelände in der Nähe des Gipfels. An einer Abzweigung geht es rechts zur Neulandhütte, links hinter der Kuppe liegt die Längenbergalm. Um auf den Gipfel zu kommen, muss man ein paar Meter weglos aufsteigen.

Gipfelkreuz hat der Längenberg keines, dafür aber ein Denkmal für die Verstorbenen und Gefallenen. Es ist neueren Datums und sehr gepflegt. Ergänzt wird dieser kleine Ort der Ruhe auf der Westseite der flachen Kuppe mittels einer Bank.

Über das Gebäude der Längenbergalm hinweg kann man die vielen Spitzen des Braunecks sehen, namentlich die Achselköpfe und die Probstenwand mit dem Hennenkopf.

An der Südflanke des Längenberges liegt die wunderschöne Längenbergalm mit dem neuen Dach. Zur Bewirtung der Wanderer hat sie nicht geöffnet. Am Wandertag feierte die Besitzerfamilie dort ein Fest.

Anschließend geht es durch den Wald bergab. Markierungen weist dieser Streckenteil keine auf. Es handelt sich um einen alten Karrenweg, teilweise sehr ausgeschwemmt und mit Ästen und Zweigen versperrt. Aufpassen ist unbedingt angesagt.

Als erste Hütte taucht am Aufstieg die Baumköpflalm auf. Sie ist aufgelassen und wird jetzt wohl als Feriendomizil genutzt. Jedenfalls ist die Hütte keineswegs verfallen.

In einer Verbreiterung des anschließenden Tales liegen Hütte und Flächen der Dudlalm. Sie hält Tiere und ist ebenfalls nicht zur Einkehr geöffnet.

Rinderherde der Dudlalm. Es ist immer wieder das gleiche traurige Bild: eine Wanderin lässt ihren großen Hund laufen und animiert ihn mittels "Stöckchenwerfen" auch noch zum wilden Toben. Die bis dahin ruhende Herde springt auf und setzt sich recht aggressiv in Richtung Hund in Bewegung. Glücklicherweise liegt ein tiefer Wassergraben dazwischen. Nachdem sich der Hund entfernt hat, beruhigt sich die Herde langsam wieder.

Wenn man im Längental gelandet ist, gibt es eine Brotzeit auf der hinteren Längentalalm. Das Foto stammt von einem anderen Wandertag mit weniger Betrieb. An unserem Tag herrschte dort großer Andrang zur Ausgabe von Essen und Getränken.

Die zweite Einkehrmöglichkeit besteht in der Kirchsteinhütte. Sie ist sogar ganzjährig geöffnet und bietet zudem einige Möglichkeiten zur Übernachtung. Finden kann man sie weiter östlich und zwar an einem kleinen Bye-Pass zur regulären Straße.

Almhütten besitzen manchmal ein eigenes Almkreuz, das sie pflegen und erhalten. Bei der Längentalalm ist das sogar eine kleine Kapelle. Man muss ja irgendwie die Bedeutung der Alm zeigen.

Dazu gehört es auch, dass dort manchmal ein Fest gefeiert wird. An diesem Tag hat die Feuerwehr jedermann zur Einkehr eingeladen. Ansonsten ist die Alm nicht geöffnet.

Weiter östlich steht das etwas schmucklose Gebäude der Hauserbauernalm. Als Stall ist sie auf jeden Fall noch genutzt. Ob auch Personal dort nächtigt, war nicht zu erkennen. Man muss sehen, dass solche Gebäude mit einigermaßen geländegängigen Autos recht gut zu erreichen sind.

Zum Ende der Tour geht es nochmal ein Stück am Arzbach entlang. Das beruhigende Plätschern des Wassers lässt einen schönen Tag recht gut ausklingen.

 

 

 

 

 

 

[Impressum] [Webmaster], Letzte Wanderung am 07.09.2023