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Almen und Berge

Impressionen aus den Bergen

Wanderungen

Ebersberg Kaiserwinkl



Ebersberg Kaiserwinkl

Zuletzt aktualisiert: 07.07.2022, 15:30 Uhr

Kurzform
Ebersberg - Wandern im Kaiserwinkl ("Koasawinkl") auf den ersten Gipfel südlich des Walchsees. Zahlreiche Almhütten säumen die Strecke, darunter zwei gastronomisch bewirtschafte Hütten. Es bieten sich immer wieder herrliche Fernblicke in alle Himmelsrichtungen u.a. in das Habersautal und in andere Teile des Kaisergebirges. Im Bild: Blick vom Walchsee auf den Ebersberg; in Kammnähe sind die Freiflächen der Lippenalm zu erkennen. Am Bildrand links steht der Lippenhof (Erstwanderung: Mai 2016; aktualisiert: Mai 2020)

Hintergrundinfo
Das Kaisergebirge hat einige etwas kleinere Berge nach Norden vorgelagert, ehe mit dem Walchsee der Übergang zu den Südlichen Chiemgauer Bergen beginnt. Einer dieser Berge ist der Ebersberg. Er ist von Walchsee aus recht gut zu sehen und auch zu erreichen.
Trotzdem hat er keine besondere touristische Bedeutung, sieht man davon ab, dass an seiner Nord- und Ostseite mit der Lippenalm und der Schwarzenbachalm zwei recht rührige Einkehralmen liegen. Zu dicht und dominierend ist der Kaiser selbst in unmittelbarer Nähe präsent.
Es ist somit eher eine gemütliche Tour, die man sich mit diesem Berg vorgenommen hat; für Senioren also gerade recht. Gleichwohl sind etliche Streckenteile dabei, die man nicht als Spaziergang ansehen darf. Viele weitere Almhütten säumen den Weg und die Fernsicht ist von vielen Stellen aus sehr gut, trotz der geringen Höhe. Man befindet sich eben im Koasawinkl, das darf man nicht vergessen.
Schwierigkeit:38.0mittel (27.5-40)
Tracklänge:12,8 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:5:10 h*lang (>5 h)
Höhensumme:588 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Parkplatz Kranzach Süd 656
Abzw. Lippenhof662 0:14
Einmü. Straße zur Lippenalm909 0:37
Lippenalm654 0:10
Schwarzenbachalm1070 0:36
Raineralm878 0:31
Habersaueralm931 0:44
Girchtsattel1027 0:25
Ebersberg Gipfel1164 0:31
Schwarzenbachsattel1088 0:15
Lippenalm954 0:17
Abzw. Lippenhof662 0:36
Parkplatz Kranzach Süd 656 0:14

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Kaisergebirge, nordöstlich des Zahmen Kaisers, Kaiserwinkl, südlich des Walchsees. Karten: Kompass "Wandern, Rad, Skitouren" Nr. 09 - Kufstein, Walchsee, St. Johann in Tirol (1:25000), bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, Kaisergebirge, bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
21.05.2016; Tassilo ging mit mir diese Tour. Wir haben an den beiden Almen viele andere Personen getroffen, auch Mountainbiker. Aber auch am Aufstieg zum Ebersberg kamen uns etliche Wanderer entgegen. In dem etwas schwierigeren Waldstück nahe des Ausgangspunktes waren wir sowohl am Aufstieg, als auch am Abstieg alleine. Etliche Wanderer fragten uns nach dem Weg, ein Zeichen, dass sie nicht besonders gut vorbereitet waren. Es herrschte sommerliches Wanderwetter mit fast ungetrübtem, blauem Himmel. Die Fernsicht war gut, die Temperaturen dank eines leichten Windes noch angenehm. Vermutlich holten sich viele Wanderer einen Sonnenbrand.
Erreichte Gipfel
Die höchste Stelle dieser Wanderung liegt mit 1165 m auf dem Ebersberg. Allerdings geht es zum "Gipfel" dieses Berges am Ende ein Stück weglos über die Almwiese, ehe ein Steinhaufen erreicht ist.
Alm(en), Hütt(en):
Schwarzenbachalm Kaiserwinkl, Lippenalm, Raineralm (878 m), Schwarzenbachalm Niederleger (950 m), Gachenalm (875), Steffibauernalm (880), Habersauer Almen (931 m, 5 Hütten), Ebersbergalm (1150 m).
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Wanderparkplatz Kranzach Süd (gebührenpflichtig, 3 €); Adresse: Am See 17, A-6344 Walchsee/Tirol. Koordinaten: N = 47.646867, E = 12.334931; Geographische Daten: N = 47°38'48.7", E = 12°20'05.8"; UTM-Daten: Z = 33T, E = 299852, N = 5280493; Gauß-Krüger: R-E = 4525270.723, H-N = 5278776.106. Zu dieser Tour kann man sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Allerdings ist der Beginn dann bereits im Ort Kranzach selbst; der Parkplatz liegt nur ein kurzes Stück weiter im Süden. Mit Rollstühlen ist die Strecke nicht zu bewältigen. Zwar verlaufen große Teile auf guten Straßen, es gibt aber auch etliche recht ruppige und steile Pfade, einschließlich wegloser Teile.
Vom Parkplatz Kranzach Süd (im Osten des Walchsees) die Straße nach Süden weitergehen. An der Querstraße nach links wenden und kurz vor dem Lippenhof nach rechts abbiegen (Wegweiser!). Über die Wiese in den Wald marschieren und mit mehrmaliger Kreuzung von Forststraßen bis zur Versorgungsstraße aufsteigen. Dort nach links wenden und zur Lippenalm weiterwandern. Anschließend in gleicher Richtung auf dem Steig zum Schwarzenbachsattel aufsteigen. Über die Schwarzenbachalm auf dem Versorgungsweg zur Raineralm absteigen. Dort rechts halten und auf der Fahrstraße das Habersautal aufwärts wandern. An der Habersaueralm scharf rechts abbiegen und weiter aufwärts bis zum Gwirchtsattel. Erneut nach rechts (Wegweiser Ebersberg!) den Versorgungsweg nehmen, diesen aber bald darauf nach links verlassen und weglos über die Wiese abkürzen (das Ziel ist bereits in Sicht). Nach der Ebersbergalm den Weg nach links verlassen und erneut weglos zum Gipfel gehen. Von dort direkt nach Osten wenden und wieder zurück auf den markierten Steig, der auf den Schwarzenbachsattel einmündet. Abschließend über die Lippenalm den Rückweg wie den Hinweg gehen.
Anmerkungen:
Der Kaiserwinkl ist eine Landschaft im Nordosten Tirols mit ausgeprägten Ferienzentren sowohl im Sommer, als auch im Winter. Geologisch ist es das Gebiet des nördlichen und östlichen Kaisergebirges und der südliche Teil der Chiemgauer Berge. Geografisch besteht die Region aus den Gemeinden Rettenschöß, Walchsee, Kössen und Gschwendt. Zentrum ist der knapp 100 ha große Walchsee. Wandertechnisch sind es meist einfach zu gehende Routen auf Berge mit einer Höhe zwischen 1000 und 1500 m Höhe. Dabei wechseln sich Wald und Almweiden sehr stark ab, mit vielen genutzten Almhütten, auf die man immer wieder trifft. Die Rundwanderung zum Ebersberg besteht überwiegend aus einfachen Streckenabschnitten, mit Ausnahme des direkten Auf- bzw. Abstiegs vom Lippenhof zur Lippenalm. Dieser Steig durch den Wald ist holprig, steil und hat viele nasse oder sumpfige Stellen; Trittsicherheit ist dafür eine wichtige Voraussetzung. Entschärfen kann man die Tour durch den Aufstieg auf der Versorgungsstraße von Öd zur Lippenalm.

Benachbarte Wanderungen

Brentenjoch
Brentenjoch

Das Brentenjoch ist ein Bergstock zwischen dem Wilden und dem Zahmen Kaiser. Auf dem Verbindungsstück dieser beiden Gebirgszüge an deren westlicher Seite überwiegen der Wald und die Almflächen. Wandertechnisch ist es sehr gut aus Kufstein, sowohl mit einer Seilbahn, als auch zu Fuß zu erreichen. Vier Einkehrhütten liegen am Rundweg. Vom Gipfel aus besteht beste Fernsicht, fast rundum. Lediglich nach Osten sind nur die Felswände der beiden Hauptgebirgszüge zu sehen.

Rudersburg
Rudersburg

Der Rudersburg ist der südlichste Berg einer Kette westlich der Tiroler Achen. Ganz typisch für ihn ist die gewaltige Gipfelkuppe, die von allen Seiten aus gleich aussieht. Es ist ein Grenzberg vom Geigelsteingebiet zum Kaiserwinkl. Lediglich von Nordwesten ist der Gipfel auf einem Pfad zugänglich, der im Gipfelbereich mit "schwarz" eingestuft ist. Nach Süden schließt sich die riesige, freie Almfläche der Naringalm an. Wer bergsicher ist, der kann sich auf diesen Berg freuen, wer ängstlich ist, sollte sich den Aufstieg zum Gipfel sparen.

Brennkopf
Brennkopf

Der Brennkopf ist ein recht sanfter Hügel mitten im "Koasawinkl", nördlich vom Walchsee. Er ist aber immerhin so hoch, dass man eine gute Fernsicht von seinem Gipfel in die Gegend ringsum hat mit ihren vielen Almen und Waldstücken. Der Aufstieg beginnt wohl am besten am Sportplatz Winkl. Würde man ihn von Norden her anstreben, wäre das deutlich länger. Auf keinen Fall darf man am Abstieg an der Hitscheralm vorbeigehen. Nein, natürlich dorthin gehen, aber auch einkehren!

Harauer Spitze
Harauer Spitze

Die Harauer Spitze ist die nordöstliche Spitze eines langgezogenen Bergkammes nördlich des Walchsees. Auf diesem Kamm ist ein längere Wanderung möglich, beginnend mit dem Aufstieg vom Sportplatz Winkl und endend mit dem steilen Abstieg zur Haraualm oder zur Ottenalm. An der Nordseite geht es dann wieder über die Riederalm zurück. Neben en drei Almen ist es der bekannte Klettersteig an der Nordseite ein besonderes Merkmal dieses Kammes, den man aber als Wanderer nur zur Kenntnis nimmt.

Almentour Kössen
Almentour Kössen

Östlich der Tiroler Achen und nördlich von Kössen liegt ein ausgedehntes Wandergebiet für technisch einfache Touren. Es reicht bis hinauf zum Taubensee. Tirol macht dort ein richtiges Eck hinein nach Bayern. Viele Almen und Hütten, sowohl mit Einkehr (Mühlbergalm, Taubenseehütte, Frankenalm, Rinderbrachalm), als auch ohne, liegen verstreut in der abwechslungsreichen Landschaft. Man muss sich trauen, auch mal ein Stück auf einem unscheinbaren Weg zu gehen, der nicht mit neuen Wegweisern ausgewiesen ist.

Schnappenkopf
Schnappenkopf

Der Schnappenkopf ist ein Berg östlich des Kaisergebirges, zählt aber noch zum Kaiserwinkl. Er steht eindeutig im Schatten seines bekannten östlichen Nachbarn, dem Unterberghorn. Seine nördliche Nase ist ein sehr guter Aussichtspunkt. Die untere Schnappenalm und die Stubenalm sind zur Einkehr geöffnet. Üblicherweise ist es eine langgezogene Hin/Rück-Tour, könnte aber auch zur Überschreitung von Altmühl nach Schwendt dienen.

Bilder zur Wanderung

Der Gipfel des Ebersberges ist ein Steinhaufen inmitten einer Wiesenkuppe. Aus der richtigen Perspektive sieht er sehr mächtig aus, ist aber in Wirklichkeit harmlos und fast enttäuschend ohne das Gipfelkreuz, das ihm fehlt. Der Tassilo eignet sich als solches nicht.

Nur wenige Meter tiefer steht eine Almhütte, deren Namen ich nicht in Erfahrung bringen konnte. Ich vermute, es handelt sich um die Ebersbergalm.

Viele Almhütten säumen den gewählten Rundweg. So auch der Schwarzenbachalm Niederleger, auf den die Tiere zuerst aufgetrieben werden, ehe sie nach zwei Wochen gut 100 m höher kommen.

Raineralm, ein prächtiges Anwesen. Eigentlich hatten wir ein geöffnetes Gasthaus erwartet. Auf dem Hof befanden sich Tiere. Und obwohl im Garten vor dem Haus noch etliche Biertische standen, hat das Gasthaus ganz offenkundig schon länger niemand mehr betreten.

Von der Raineralm führt der Weg ein gutes Stück durch das Habersautal in Richtung Feldalmsattel, der Verbindung zwischen Wildem und Zahmem Kaiser. Im Hintergrund sind links die ersten Berge des Wilden Kaisers, recht die Spitzen des Rosskaisers zu sehen, die zum Zahmen Kaiser gehören.

Eine der Hütten im Haubersautal ist die Gachenalm. Sie scheint die Tiere im Stall zu halten, denn kurz zuvor war auf den Wiesenflächen Gülle ausgebracht worden.

Etwas weiter bergwärts steht die Steffelbauernalm, eine schmucke Hütte. Wie wir erfahren haben, hält sie keine Tiere mehr, sondern ist an Feriengäste vermietet.

An der Spitzkehre des Weges steht die Habersaueralm. Es ist eine Doppelhütte, erkenntlich an den beiden Eingängen an der Giebelseite. Auch sie ist vermietet. "Habersauer Almen" bedeutet aber, dass es nicht nur die eine Hütte gibt, sondern 5 oder 6 Hütten die in unmittelbarer Nähe zueinander das Tal an dieser Stelle besiedeln.

Vom Gwirchtsattel aus ist der Heuberg zu sehen. Es ist ein recht "zahmer Hügel" im Vergleich zu den dahinter stehenden Spitzen des Rosskaisers, auf die sich nur die Könner wagen.

Vom Gwirchtsattel geht der Blick auch nach Westen durch das Inntal zu den Bayerischen Voralpen. In der Mitte sind die Traithengruppe mit Brünnstein und der Wendelstein zu erkennen, rechts davon der Wildbarren. Ganz links ist das Trainsjoch zu sehen, ein Grenzberg zwischen Bayern und Tirol.

Aber auch in andere Richtungen geht der Blick: von der Lippenalm aus sieht man über den Walchsee (mit dem Ort Walchsee) hinweg, die südwestlichen Chiemgauer Berge; die Gipfel im Nahbereich zählen zum Kaiserwinkl.

Ostufer des Walchsees, mit Kranzach und dem Wanderparkplatz, von dem aus wir die Tour starteten. Am gesamten Ost- und Südufer des Sees befinden sich große Campingplätze.

Der Blick von der Schwarzenbachalm nach Nordosten über Kössen hinweg zeigt noch einmal die volle Pracht und Schönheit des Kaiserwinkls, mit seinen sanften Bergen, den Seen und den vielen verstreuten Gehöften und Anwesen.

 

 

 

 

 

 

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