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Almen und Berge

Impressionen aus den Bergen

Almen, Hütten

Schnoaderalm


Schnoaderalm

Beschreibung der Hütte

Zuletzt aktualisiert: 08.10.2023, 08:22 Uhr

Kurzbeschreibung:
Schnoaderalm - direkt unterm Zwieselberg. Drei Namen hat die wunderschöne Brotzeitalm in den Tölzer Bergen nördlich des Braunecks: "Zwieseler Alm", wohl in Anlehnung an den Berg, an dem sie steht. "Schnoaderalm" oder "Schnaiteralm" heißt sie, weil sie zu diesem Ort im Tal nahe Wackersberg gehört. Und auch "Specker Alm", so steht es an der Hauswand, das ist ihr korrekter Name. Den kennt aber kaum jemand und deshalb benutzt ihn auch niemand, außer den Einheimischen. Früher hieß sie sogar noch "Rinner Alm" nach einem vormaligen Eigentümer. Zwei Kaser stehen auf dieser Alm: neben der Specker Alm gibt es auch noch eine weitere, etwas östlich stehende Hütte, die dem Augenschein nach aber privat genutzt ist. Die Einkehralm vermittelt ursprüngliches Hüttenfeeling vom Feinsten als Kontrast zu dem nahen touristischen Zentrum am Blomberg. Vom dem dominierenden Blomberghaus als Berggasthof mit Seilbahnanbindung unterscheidet sie sich natürlich ganz erheblich. Wer zu ihr will muss wissen, dass es sie gibt und er muss auch ein Stück ganz gezielt gehen. Dann wartet auf ihn die klassische Almverpflegung mit Speck-, Kas- und Wurstbroten. Dazu kommen Kuchen und Kaffee nebst den verschiedensten Getränken. In der Weidezeit hat sie geöffnet, dann aber ohne Ruhetag. Nicht verwechseln mit der Zwieselalm in den Staufer Bergen im östlichen Chiemgauer Gebirge. Im Bild: Blick auf den ostseitigen Giebel mit dem Eingang in die Almhütte und den Sitzmöglichkeiten für die Besucher. Der Vorplatz ist mit einem Stangenzaun abgetrennt, das Regenwasser wird in einem hölzernen Laufbrunnen gesammelt, da die Alm mit Wasser nicht sehr gut gesegnet ist. Nach rechts anschließend (nicht im Bild) steht die zweite Hütte (Erstbesuch: Juli 2011)
Gebirge, Berg, Lage, Tal
Bayerische Voralpen, Isarwinkel, nördlich des Brauneckmassivs. Wanderkarten: Wanderkarten: 1. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D; "Isarwinkl, Benediktenwand". 2. Kompass Nr. 182 (1:50000), "Isarwinkel, Bad Tölz, Lenggries". 3. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro, bzw. TOPO Deutschland V7 Pro. Natürlich sind die Wege die zur Alm führend, auch über Google-MAPS zu finden. Allerdings steht das Zeichen auf der falschen Hütte. Von einer Bewirtung ist nicht die Rede.; Die Alm zählt zu den südwestlich der Stadt liegenden Tölzer Bergen und steht am Osthang des Zwieselbergs, der dort der Chef der Berge ist. Nördlich des Braunecks erstreckt sich ein großes Wandergebiet mit sehr vielen vergleichbaren Almen. Zur Einkehr haben aber nur die Berggasthöfe Blomberghaus, Waldherralm und Kirchsteinhütte geöffnet. Erst im weiter südlichen Längental findet sich die hintere Längentalalm, die ebenfalls zur Einkehr geöffnet hat. Alle anderen Almen sind für Besucher geschlossen.
Hüttentyp, Höhe, Öffentl. Zufahrt
Die Schnoaderalm ist eine klassische Brotzeitalm, sie liegt auf 1245 m Höhe, eine öffentliche Zufahrt ist nicht möglich. Adresse: Alter Zwieselweg, Mitterstallau, D-83646 Wackersberg. Koordinaten: N = 47.724072, E = 11.495077; Geographische Daten: N = 47°43'26.7'', E = 11°29'42.3''; UTM-Daten: Z = 32T, E = 687106, N = 5288648; Gauß-Krüger: R-E = 4462226.040, H-N = 5287429.195. Die Alm ist aus allen vier Himmelsrichtungen auf Wanderwegen erreichbar. Zunächst ist der direkte Aufstieg aus Lehen zu nennen, der sehr steile Passagen hat und von Osten her zur Alm kommt. Ausgangspunkt ist der große Wanderparkplatz Lehen nahe der Waldherralm; Adresse: Lehen 12, D-83646 Wackersberg. Koordinaten: N = 47.723051, E = 11.531659; Geographische Daten: N = 47°43'23.0'', E = 11°31'54.0''; UTM-Daten: Z = 32T, E = 689853, N = 5288623; Gauß-Krüger: R-E = 4464969.804, H-N = 5287298.428. Als nächstes käme die etwas einfachere, aber längere Strecke über die Gassenhoferalm in Betracht, ebenfalls aus Lehen beginnend. Der am häufigsten genutzte Zugang kommt als Querpassage vom Blomberg, entweder über den Zwieselberg (mit kurzem Abstieg zur Alm) oder als Tangente am Osthang dieses Berges entlang. Eine Variante dazu wäre die erweiterte Runde ab Lehen über den Heigelkopf und dann weiter über den Blomberg. Wer viele Almen aus der Nähe sehen will, kann diese Strecke wählen. Ja, und da wäre auch noch der Zustieg von Westen ab Bad Heilbrunn über das Stallauer Eck und den Zwieselberg; Das ist aber die exotische Strecke unter den Zugängen zur Alm. Arg vielen anderen Personen wird man dort nicht begegnen. Mit dem Bike ist die Alm ebenfalls recht gut zu erreichen, am einfachsten auf dem Versorgungsweg ab der Talstation der Seilbahn und dann die Querpassage östlich des Zwieselbergs entlang.
Parken:
Eine öffentliche Zufahrt gibt es nicht, deshalb ist das Thema "Parken" gegenstandslos. Die Hütte ist lediglich über einen Versorgungsweg ab der Talstation der Blombergbahn zu erreichen. Der wird vornehmlich von Mountain-Bikern genutzt. Zuweilen stehen am Zaun der Alm viele dieser Verkehrsmittel.
ÖPNV:
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Alm ebenfalls nicht zu erreichen. Bis zum Gipfel des Blombergs ist aber eine Seilbahn in Betrieb, die man einer öffentlichen Anfahrt zurechnen kann. Von dort ist keine große Anstrengung mehr, zur Alm zu kommen, sofern man den Gipfel des Zwieselberges tatsächlich auslassen möchte. Wer immer es sich von der körperlichen Verfassung her zutraut, sollte noch die wenigen Höhenmeter aufsteigen.
Barrierefreiheit:
Zugänglich ist das Innere der Alm ohnehin nicht. Und zu den Außenanlagen mit den Tischen und Bänken kann man allemal auch mit Kinderwägen und Rollstühlen kommen, jederzeit auch ab der Bergstation der Blombergbahn.
Kontaktdaten, Öffnungszeiten, Gastronomie
(ohne Gewähr; es wird dringend empfohlen, Öffnungszeiten bzw. Bewirtschaftung vor der Wanderung aktuell zu erkunden)
Hüttentelefon: Ein Telefonanschluss und möglicherweise eine Internetseite sind nicht bekannt. Es ist deshalb empfehlenswert, sich aktuelle Informationen zur Öffnung über diverse Touristikportale zu holen.; Internet:
Die Schnoaderalm hat in der Weidezeit von Mitte Mai bis Ende September geöffnet. Einen Ruhetag gibt es im Prinzip nicht, allerdings schränkt die junge Almerin etwas ein: "wenn i do bin, is auf", gibt aber auch einen Hinweis auf die gesamte Tageszeit. Falls arg schlechtes Wetter sein sollte, ist natürlich geschlossen. Auf Nachfrage bekundete die Sennerin, dass es wohl noch viele Jahre so bleiben möge. Es gibt die übliche kleine Almverpflegung mit Brotzeiten (Kasbrote, Speck/Wurstbrote), verschiedenen Getränken, auf der Alm gebackenen Kuchen usw. Hungern und dursten muss also niemand. Übernachten kann man auf der Schnoaderalm natürlich nicht. Unmittelbarer Nachbar ist das Blomberghaus, nur unweit der Bergstation der Blombergbahn. Das ganzjährig geöffnete Haus beherrscht die Gastronomie an diesem leicht erreichbaren und vielbesuchtem Berg im Nahbereich von Bad Tölz. Viele der Besucher sind wohl Bahnfahrer. Aber auch die kommen in den Genuss des Bergerlebnisses, denn von dort aus sind sehr gute Fernblicke zu etlichen, weiter südlich stehenden Bergen möglich. Die nächste Einkehrmöglichkeit ist die Waldherralm, eine ebenfalls ganzjährig geöffnete Ausfluggaststätte am Fuße des Heigelkopfes. Nachdem sie auf einer öffentlichen Straße zu erreichen ist, treffen sich dort alle, die für einen kurzen Besuch anreisen, sei es zum Mittagessen oder zum Kaffee trinken. Als weitere Nachbarn sind die Kirchsteinhütte und die hintere Längentalalm anzusehen, die aber schon ein ganzes Stück entfernt liegen. Etwas zu essen und trinken bekommt aber auch noch an der Talstation der Blombergbahn (Blombergtenne). Ob eine Einkehr in der Wackersbergalm östlich der Bergstation der Bahn ebenfalls möglich ist, dessen bin ich mir nicht sicher.
Gebäude/Umgebung, Almwirtschaftl. Nutzung
Die Schnoader Alm ist ein schönes, klassisches Almgebäude aus Holz mit einem kleinen, eingezäunten Vorplatz (Vouhaagl) in gutem Renovierungzustand. Der Eingang befindet sich an der ostseitigen Giebelfront; dort stehen auch einige Sitzmöglichkeiten für Wandergäste zur Verfügung; in der letzten Zeit etwas ergänzt und erweitert. Das Dach hat einen recht hohen Kniestock und kann deshalb genutzt werden. Die Sennerin hat dort oben vermutlich ihren privaten Rückzugsbereich. Die Hütte befindet sich auf halber Höhe der Almflächen in freier Lage auf einer kleinen Abflachung des Hanges. Bei den umgebenden Flächen handelt es sich um mittelsteile bis steile Weiden der Südostflanke des Zwieselbergs. Ein guter Fernblick ist nach Osten über das Isartal hinweg zu den dortigen Bergen möglich. Für den Superblick muss man aber auf dem Gipfel des Zwieselberges sein. Neben dem Hauptgebäude steht noch eine zweite Hütte an dieser Stelle. Für den Zugang vom Blomberghaus sind nur wenige Höhenmeter zu überwinden.
Auf der Schnoader Alm stehen ausschließlich Jungtiere und ein paar (vierbeinige) Ochsen. Außerdem gibt es dort einen kleinen Hühnerstall mit Hühnern. Sie laufen in dem eingezäunten Hof herum und betteln gelegentlich bei den Gästen nach Futter.
Anmerkungen
Größer könnte der Kontrast auf dem Bad Tölzer Hausberg, dem Blomberg, und seinem Nachbarn, dem Zwieselberg, nicht sein. Nach der Ankunft auf der offenen Berghöhe (sei es zu Fuß oder mit der Bahn) präsentiert sich erst einmal das dominante Blomberghaus, verbunden mit der guten Fernsicht nach Süden in den Isarwinkel. "So sehen also die Berge aus der Nähe aus", das hörte ich nicht nur einmal. Es kommt aber noch besser: nach gut einem Kilometer Fußmarsch erreicht der Wanderer die schüchterne und leicht zu übersehende Schnoaderalm am Fuße des deutlich höheren Zwieselbergs. Und dort hat sich der Touristenstrom verflogen; es sind nur noch die Wanderer mit ihren Rucksäcken zu sehen. Auch ich schätze die Lage erst einmal falsch ein und kam dann aber im zweiten Anlauf doch noch zur Schnoaderalm. Bei unserem ersten Besuche auf dem Zwieselberg erschien sie uns aus der Ferne als geschlossen bzw. als nicht behirtet und wir gingen erst gar nicht hin. Später hat mich das arg gewurmt. Bei meinem späteren Rundgang über den Heigelkopf habe ich sie dann bewusst angesteuert und mich sehr gefreut, dass sie zur Einkehr geöffnet hat und dort Verpflegung zu bekommen ist. Natürlich sah ich bei einem weiteren Gang auf den Zwieselberg etliche Jahre später dann erneut nach ihr, um zu sehen, wie es dort jetzt steht. Und es hat mich sehr gefreut, sie in alter Pracht zu erleben. Wer den Massenbetrieb auf dem Blomberghaus nicht mag, der kann das kleine Stück zur Schnoaderalm weiterwandern, es lohnt sich auf alle Fälle. Und wie ich an anderen Gästen bemerken konnte, besuchten die meisten nicht zum ersten Male diese Alm. Ich kam mit der jungen "Ersatzsennerin" ins Gespräch: sie sah trotz der harten Arbeit sehr fröhlich aus und sagte mir, dass sie über den Verdienst an diesem Tage sehr glücklich sei. Was will man mehr? Ich gab ihr mehr Trinkgeld als ich das sonst mache.

Wanderungen zur Hütte

Heigelkopf
Heigelkopf

Zwieselberg
Zwieselberg

Stallauer Eck
Stallauer Eck

 

 

 

 

 

 

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